Jugendpreis 2018 der Bürgestiftung Mössingen

Jugendpreis 2018 der Bürgerstiftung verliehen

Neun Jugendliche, die in zwei herausragenden Projekten ehrenamtlich aktiv sind, wurden am Dienstag (3. Juli) im Musiksaal der Gottlieb-Rühle-Schule mit dem Jugendpreis 2018 der Bürgerstiftung ausgezeichnet.

Die Freifunk AG des Quenstedt-Gymnasiums mit Lara Gaidusch, Hanna Scheffold, Pia Jauch, Lukas Karsch, Martin Roehm und Marc Saier trägt mit dazu bei, in Mössingen eine Grundversorgung mit freiem WLAN-Zugang zu realisieren.
Im Projekt Neuer Jugendtreff Bästenhardt engagierten sich Amelie Buckow, Jamie Marie Renner und Pascal Dilger bei den vorbereitenden Arbeiten zur Entscheidung über den neuen Jugendtreff Bästenhardt und bringen sich seither tatkräftig und verantwortungsbewusst in den Aufbau ein. Beide Projekte sind leuchtende Beispiele für ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement.

Zur Preisverleihung im festlichen Rahmen konnte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Dieter Neth, neben den Preisträgern und deren Angehörigen, OB Michael Bulander, Mitglieder des Gemeinderates, Vertreter der Schulleitungen und weitere Gäste begrüßen. Er erläuterte in seiner Einführung die Kriterien für die Vergabe des Jugendpreises, der an junge Menschen vergeben wird, die sich in herausragender Weise gemeinnützig nachhaltig engagieren und Verantwortung übernehmen. OB Michael Bulander stellt in seinem Grußwort die Bedeutung des Ehrenamtes für das soziale Miteinander heraus, ohne das unsere Gesellschaft viel ärmer wäre.

Der Vorsitzende der Jury, Dieter Schneider, verwies auf die ausgeprägte Ehrenamtskultur im Land. Nach den landesweiten Umfrageergebnissen seien auch in Mössingen mehrere Tausend Frauen und Männer ehrenamtlich engagiert. Diese stünden zumeist nicht im Rampenlicht. Mit dem Jugendpreis wolle die Bürgerstiftung jungen Menschen, die ehrenamtlich Aufgaben zum Gemeinwohl übernommen hätten, öffentlich danken, ihre Arbeit anerkennen und stärken. Gleichzeitig gehe es auch darum, andere Menschen zu motivieren und aufzufordern, sich ebenfalls zu engagieren.

Das Projekt Neuer Jugendtreff Bästenhardt spiegelt vortrefflich das übergreifende Motto der Bürgerstiftung, „Frag‘ nicht, was deine Stadt für dich tun soll – sondern frage, was du für deine Stadt tun kannst“ wider. Die drei ausgezeichneten Jugendlichen haben sich nicht nur in Jugendhearings und zahlreichen Arbeitskreisbesprechungen zum neuen Jugendtreff eingebracht, sondern übernehmen jetzt auch in der Realisierungsphase Verantwortung und packen selbst tatkräftig mit an, wie die Jugendreferentin Tanja Vo-Van in ihrer Laudatio erläuterte. Die Jugendlichen selbst berichteten mit einer sehr positiven Ausstrahlung über ihre Arbeit, die ihnen ganz offensichtlich viel Freude bereitet.

Die Freifunk AG des Quenstedt-Gymnasiums Mössingen nahm ihren Ursprung im Februar 2017, als auf Initiative des Lehrers Frank Schiebel die Flüchtlingsunterkunft in der Richard-Burkhard-Straße über eine Richtfunkstrecke vom Quenstedt-Gymnasium aus mit WLAN versorgt wurde. Dabei blieb es aber nicht. In der Folge wurden auf Betreiben und mit Unterstützung der Freifunk-AG zahlreiche Freifunk-Knoten in der Stadt aufgebaut, so dass sich ein zunehmendes Bürgernetz freien WLANs über die Stadt erstreckt. Hannah Scheffold und Lara Gaidosch erklärten in ihrer Präsentation den Werdegang des Projektes und das Konzept des Freifunk-Projektes, das sie in der Zukunft noch weiter verbreitern wollen. Jury- und Vorstandsmitglied Christina Rettich überreichte den Preisträgern die Urkunden.
Zum würdigen Rahmen gehörte auch bei dieser dritten Preisverleihung die musikalische Umrahmung durch die Brüder Albert und Benedikt Walker am Klavier. Beim kleinen Stehimbiss bestand Gelegenheit zum Austausch und zur Beantwortung von Fragen zu den ausgezeichneten Projekten.

Die Preisträger sind zu einem Erlebnistag in der Landeshauptstadt Stuttgart am 17. September eingeladen.

Die Bürgerstiftung Mössingen bedankt sich bei der Firma RÖWA und beim HGV für die Unterstützung des Jugendpreises.

Viele Bilder von der Preisverleihung finden Sie in den Impressionen.

Erlebnistag der Jugendpreisträger

Der Erlebnistag für die Preisträger des Jugendpreises der Bürgerstiftung Mössingen in Stuttgart hat auch in diesem Jahr wieder viel Außergewöhnliches geboten. Das Programm bot nicht alltägliche Einblicke hinter die Kulissen. Besuch im Landtag, Besichtigung des Lagezentrums der Landesregierung, Einblicke in die kriminalistische Arbeit des Landeskriminalamtes und Ausblicke vom Stuttgarter Fernsehturm füllten den Tag restlos aus.

„Junge Menschen engagieren sich gemeinnützig“, ist das Leitmotiv des Jugendpreises der Bürgerstiftung. Mit dem Erlebnistag als Bestandteil des Jugendpreises fand dieses herausragende Engagement für die Freifunk-AG des Quenstedt-Gymnasiums eine besondere Anerkennung. Die für ihr Engagement beim neuen Jugendzentrum Bästenhardt ausgezeichneten Jugendlichen waren leider verhindert.

Beim Besuch im Landeskriminalamt wurde schnell klar, dass hier das Besondere der kriminalistischen Arbeit Alltag ist. Hier gab es Einblicke in die Arbeit dieser Zentralstelle für die Kriminalitätsbekämpfung, und die Untersuchungsmethoden in den Laboren der Kriminaltechnik lösten Erstaunen aus. Dann konnten die Jugendpreisträger in die Rolle der Spurensicherung schlüpfen und selbst Hand anlegen. Mit dem Magna Brush-Pinsel wurden ihre eigenen Fingerspuren auf einer Fliese deutlich sichtbar. Und am Ende durften die Mädchen und Jungen die Fliese mit ihren gesicherten Handflächenabdruck als Andenken an den Besuch mit nach Hause nehmen.
Hinter die Kulissen ging es auch bei der Besichtigung des „modernsten Lagezentrums Deutschlands“ im Innenministerium. Im Alltag laufen hier alle sicherheitsrelevanten Informationen aus und mit Auswirkungen auf die Lage in Baden-Württemberg zusammen. Wenn es in Baden-Württemberg zu größeren Schadensereignissen kommt, werden hier alle notwendigen Maßnahmen koordiniert. Unterstützt durch moderne Technik und organisatorisch gut vorbereitet kann von hier aus bei kritischen Ereignissen schnell und sachgerecht zur Gewährleistung der Sicherheit reagiert werden.

Im neu renovierten Baden-Württembergischen Landtag durften die Teilnehmer auf den Abgeordnetensitzen in den ersten Reihen Platz nehmen und sich ganz als gewählte Volksvertreter fühlen. Wie wird man Abgeordneter und wie läuft die Parlamentsarbeit ab, wurden anschaulich erläutert, bevor sich alle um den erhöhten Platz des Landtagspräsidiums zum Foto drängten.
Nach so vielen Informationen ging es für die Mädchen und Jungen zum Abschluss auf den Stuttgarter Fernsehturm. Der wunderbare Spätsommertag bot herrliche Blicke über Stadt und Land – und natürlich auch auf die Alb mit den Mössinger Hausbergen. Und für die Preisträger der Freifunk-AG des Quenstedt-Gymnasiums war zudem die exponierte Stellung des Fernsehturms mit den vielen Antennen beeindruckend.
Viele Bilder vom Erlebnistag finden Sie in den Impressionen
Der Jugendpreis der Bürgerstiftung soll auch im kommenden Jahr für alle Altersgruppen der Schüler und für Auszubildende wieder verliehen werden.

Urlaub ohne Koffer vom 12. – 15. Juni 2018

„Geh aus mein Herz und suche Freud…….“

So hörte man jeden Morgen die 17 Senioren/Innen aus Mössingen singen, bevor sie es sich an dem reichhaltigen Frühstücksbüfett schmecken ließen. Zuvor wurden sie von einem Ehrenamtlichen Fahrer mit einem der drei Busse abgeholt und zum Urlaub ohne Koffer nach Tieringen ins Haus Bittenhalde gefahren.
Am ersten der insgesamt vier Tage waren manche der Teilnehmer noch unsicher und mit der Frage beschäftigt, „Ob ich das wohl schaffe? Oder: ob es mir wohl gefallen wird?“
Doch spätestens am Mittag waren alle Zweifel zerstreut, als ein humoriger Gast, alias Clownsfrau Reeß aus Rottenburg mit einer Schüssel Erdbeeren eine wahre Erdbeerparty entstehen ließ. So vergingen die 4 Tage wie im Fluge mit Gymnastik, Gedächtnistraining, Gesprächen, Spaziergängen, Andacht, Singen und sogar Tanzen. Als man sich am Freitag zum letzten Mal bei dem leckeren Frühstücksbüfett traf, hörte man die Gäste sinnieren: “ Ach, wie wird das bloß nächste Woche sein, wenn ich wieder alleine am Essen sitze und keine Unterhaltung habe!?“ So waren es natürlich nicht nur die köstlichen Mahlzeiten, die Leib und Seele nährten, sondern auch die Gesellschaft untereinander und manch freundliches Wort von den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern.
Die Tage waren angefüllt mit einem abwechslungsreichen Programm, welches jeden Vormittag mit einer fachkundigen, auf die Bedürfnisse der Senioren ausgerichteten Gymnastik begann, es folgte nach einer Trinkpause heiteres Gedächtnistraining, kleine Geschichten und Nachmittags ergänzten Gäste das Programm. u.a. Pfarrer Krämer mit einer besinnlichen Andacht und der Abschluss am Freitag gestaltete Herr Herrmann mit seinem Akkordeon, dessen Töne sogar die Tanzbeine wieder hervorlockte.“ Ach, ich wusste gar nicht, dass ich das noch kann!“ Sagte strahlend die ältere Frau, welche schon seit vielen Jahren Wittfrau ist zu ihrem Nebensitzer, der zu Anfang nicht singen konnte und gegen Schluss keinen Vers mehr ausließ.
Bei allen Programmpunkten achteten die beiden Verantwortlichen Ellenore Steinhilber und Birgit Huttenlocher für eine Ausgewogenheit und genügend Pausen, die es den Teilnehmer/Innen erlaubte auch miteinander ins erzählen und reden zu kommen. Denn dies ist ja ein Ziel dieser „Reise ohne Koffer“, dass Kontakte entstehen und diese haben reichlich stattgefunden!
Wenn jemand Unterstützung brauchte, sei es am Salatbüfett oder beim Toilettengang, dann war jederzeit eine der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer zur Stelle und sorgte für sichere Begleitung.
So ging eine besondere Zeit für 17 Mössinger Bürger/innen zu Ende, ganz im Sinne von Augustinus:
„Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich freut.“
Wir wünschen allen, die mit dabei waren einen gesunde Sommerzeit; bedanken uns nochmals für die hilfreiche Unterstützung der Ehrenamtlichen Helfer ohne die es nicht möglich gewesen wäre die Reise durchzuführen, sowie bei den Autohäusern Mayer, Schlegel und der kath. Kirche für die großzügige Spenden der Busse für die Fahrten nach Tieringen!
Die Bürgerstiftung und die Durchführenden Ellenore Steinhilber und Birgit Huttenlocher